Etxerat, die Organisation der Familienangehörigen der baskischen politischen Gefangenen hat Bilanz aus 2012 gezogen: trotz des neuen Friedensszenarios im Baskenland hält Spanien drakonische Sondergesetze gegen die 606 konfliktbezogenen Gefangenen aufrecht. Ohne diese Sondergesetze, nur durch Anwendung der “normalen” Regeln des spanischen Strafvollzugs kämen 224 der Gefangenen augenblicklich frei.
Von den derzeit 606 Gefangenen sind nur knapp über 1% in Gefängnissen im Baskenland inhaftiert. Einige einzelne Gefangene sind in England, Schottland, Portugal, Italien und Irland in Haft. Die anderen 99% sind auf über 70 Gefängnisse in Spanien und Frankreich verteilt. Die meisten Familien müssen 800-900 km für einen kurzen Besuch zurücklegen, obwohl das Gesetz eine Unterbringung in der Nähe der Familie vorschreibt. Auch im Jahr 2012 kam es wieder zu schweren Unfällen von Familienangehörigen auf dem langen Weg zu den Gefängnissen.
Zur Großdemonstration für die Rechte der baskischen politischen Gefangenen am Samstag in Bilbo unter dem Motto “Menschenrechte. Lösung. Frieden.” werden mehr als 100.000 Teilnehmer erwartet.
Siehe auch:
Aufruf zur Demonstration “Menschenrechte. Lösung. Frieden.”: weiterlesen >>
Drei Vorfälle der letzten Woche verdeutlichen die Grausamkeit des spanischen Strafvollzugs: weiterlesen >>
Etxerat: Bilanz aus 2012