Baskischer PEN-Club entsetzt über Menschenrechtspreis für Garzon
>> Brief des Baskischen PEN-Clubs an das PEN-Zentrum Deutschland (englisch, als PDF, 164kB)
Deutsches PEN-Zentrum “wägt Beschuldigungen und Lobpreisungen” ab und ehrt Täter:
In unserem offenen Brief vom 8. November hatten wir die Frage gestellt: Wie wollen Sie je den betroffenen baskischen Journalisten und Schriftstellern erklären, dass Sie ausgerechnet am Writers-in-Prison-Tag den Täter und nicht die Opfer ehren?
Von Herr Wiesner, dem Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland erhielten wir heute eine Antwort:
“…. Nach sorgfältigem Abwägen von Beschuldigungen und Lobpreisungen hält das P.E.N.-Zentrum Deutschland daran fest, im Namen von Hermann Kesten den Preis an den untersuchenden, nicht aber Urteile fällenden Richter Baltasar Garzón zu vergeben, weil er im Sinne der Menschenrechte die Rechtfertigung von Folter durch Juristen der USA beharrlich und gegen heftige Widerstände zum Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen gemacht hat … “
Ist das PEN-Zentrum Deutschland ernsthaft der Meinung, dass im Falle von Menschenrechtsverletzungen “Beschuldigungen und Lobpreisungen” abgewägt werden können? Wenn am Donnerstag abend der Herman-Kesten-Preis an Garzon verleihen wird, dann gilt:
“Hier wird ein Täter geehrt!”
Unter diesem Motto werden wir vor dem Staatstheater am Donnerstag abend in einer Protestaktion unseren offenen Brief verteilen. Die Linke in Darmstadt wird unseren Protest unterstützen. (Foto: vor dem Kammerspiel des Staatstheaters Darmstadt. Der spanische Text lautet: “Hier wird die Verletzung der Meinungsfreiheit geehrt!”