Zu vier Jahre Gefängnis und 1800 Euro Strafe, wurde eine 61 jährige Frau verurteilt, weil sie gegen die zweifelhafte Machtübernahme der PP in Lizartza protestiert hat. Die Frau hatte mit einer baskischen Fahne die nicht legitimierten Abgeordneten der PP empfangen. Das schwenken der Fahne wurde als Angriff auf die Abgeordneten gewertet, später wurde die Anklage auf versuchten Angriff herabgesetzt, dennoch wurde sie zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt.
Lizatza ist wohl einer der Orte, der wie kein anderer die Apartheids-Politik im Baskenland charakterisiert. In Lizartza leben ca. 600 Menschen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur wurde hier bei den Kommunalwahlen fast immer Batasuna zur stärksten Kraft gewählt.
Nach dem Verbot Batasunas und sämtlicher linken Gruppierungen, gab es bei den Kommunalwahlen 2007 bis auf die postfranquistische PP keine Partei die in Lizartza kandidierte. Auf diese Art konnte die PP mit lediglich 27 Stimmen die absolute Mehrheit erringen. Neue Bürgermeisterin wurde Regina Otaola, die selbstverständlich nicht in Lizartza wohnt, sondern im 40 km entfernten Donostia-San Sebastian.
Seit der Machtübernahme herrscht ein Klima der Anspannung und Repression in Lizartza. Die neue Bürgermeisterin hat bereits mehrere Menschen vor Gericht gebracht. So wurde ein Mann zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Otaola bedroht hatte. Selbst der Priester wurde angezeigt, da er den Leibwächtern Otaolas untersagt hatte die Kirche mit Waffen zu betreten.
Die Auftritte Otaolas in Lizartza werden von einem ganzen Aufgebot an Polizei und Leibwächtern begleitet (siehe Video). Ihre Amtshandlungen beschränken sich auf das Anbringen der spanischen Fahne am Rathaus, der Umbenennung von Plätzen, dem Empfang von Parteifreunden oder der Präsentation von Plakaten mit der Aufschrift “Unser Zuhause, Unser Gen, Unsere Nation – Wir sind Spanien”. Um andere Aufgaben eines Bürgermeisters wie der Organisation der Fiestas oder des Hortes hat sich Otaola nie gekümmert. Der Hort des Ortes musste deshalb sogar geschlossen werden.
Video: Bügermeisterin zu Besuch in “ihrem” Dorf