Baskenland - wie unter Franco. 30 Jahre umsonst?

01.05.2009. | Z?rich | Veranstaltung

Ort: Zeughaus 5 | Uhrzeit: 19.30 Uhr

Veranstaltung zum Baskenland mit einem baskischen Anwalt und einem Journalisten zur aktuellen Situation und zu den Perspektiven nach dem letzten versuchten Friedensprozess.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt, es werden auch ein neues Video und ein neues Buch (auf Deutsch) zu Geschichte und Konflikt vorgestellt.

765 baskische politische Gefangene in rund 100 spanischen und franz?sischen Gef?ngnissen und ?ber 2'000 politische Fl?chtlinge. Nicht nur das: 250 Verhaftungen im Jahr 2008, 64 Folterf?lle, st?ndige Verlegungen von Gefangenen bis zu vielen tausend Kilometern weg von ihrer Heimat, Isolationshaft, Schikanen und verhinderte medizinische Betreuung in den Gef?ngnissen, lebenslange Strafen und Verwahrung f?r politische Gefangene, Verbot fast aller politischen und sozialen Organisationen der baskischen Linken und Verhaftung fast aller ihrer Kader, mit F?ssen getretene Meinungs- und Versammlungsfreiheit, systematische Verfolgung von Jugendlichen, jahrelange Pr?ventivhaft, ein Rechtssystem, das nicht einmal b?rgerlichen Kriterien standh?lt, t?gliche Repression und Polizeikontrollen auf den Strassen …

Das ist die Situation im Baskenland, aber nicht 1975, als der letzte faschistische Diktator, Franco, starb, sondern im Jahre 2009 und unter den regierenden Sozialdemokraten der PSOE von Zapatero.

?ber 30 Jahre umsonst?

Keine Chance f?r Frieden und Demokratie im Baskenland? Fast sieht es so aus: nach dem letzten, 2007 gescheiterten Versuch, einen Friedensprozess in Gang zu setzen, nimmt die Spirale wieder ihren unvermeidlichen Lauf: auf die nochmals gestiegene Repression antwortet wieder der x-mal totgesagte bewaffnete Widerstand mit Gegengewalt, auf den Wunsch der grossen Mehrheit im Baskenland nach einer politischen L?sung reagiert die PSOE mit Verboten und einer noch engeren Zusammenarbeit mit der postfranquistischen und antidemokratischen PP. Die Treue zur zentralistischen und unver?nderbaren spanischen Verfassung und Einheit wird als Verfassungspatriotismus zur neuen nationalistischen Staatsreligion erhoben, und die baskischen B?rgerlichen der PNV arrangieren sich sehr bequem darin, solange ihre ?konomischen Interessen nicht tangiert werden.

Es gibt sie aber trotzdem noch, die breiten sozialen Bewegungen mit welchen die baskische Linke den Alltag im Baskenland pr?gt: eine starke, radikale Gewerkschaft, eine bewegte Jugend, engagierte ?kologische Initiativen, viele Gruppierungen f?r die gef?hrdete baskische Sprache und Kultur, Unterst?tzungskommitees f?r Gefangene, Solidarit?t mit MigrantInnen und mit anderen K?mpfen in der Welt und gegen Globalisierung … Und immer noch auch viel Lebensfreude sowie die ?berzeugung, dass die Baskinnen und Basken eines Tages selber bestimmen werden k?nnen, welche Beziehung zu ihren Nachbarn und welche Gesellschaftsform sie haben wollen. Und auch sie gibt es: das Interesse und die Solidarit?t aus dem Ausland, und wieder zunehmend, wie z.B. die “Euskal Herriaren Lagunak” (“Freundinnen und Freunde des Baskenlandes”) in verschiedenen L?ndern, s. deutsche Website

?ber diese Situation und deren Hintergr?nde, sowie ?ber die m?glichen Perspektiven f?r einen gerechten Frieden wird ein baskischer Anwalt informieren und anschliessend mit einem Journalisten dar?ber diskutieren. Am Ende der Veranstaltung, die in deutscher Sprache gef?hrt wird, werden die Videoproduktion “Das zerbrochene Fenster” gezeigt und Neuerscheinungen von B?chern vorgestellt.


Link zum Veranstaltungsaufruf   
 
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