Buchpr?sentation "Das Baskenland", Diskussion mit dem Autor

28.04.2009. | Wien | Buchvorstellung

Ort: Kulturzentrum Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien | Uhrzeit: 19.30 Uhr

Buchpr?sentation: "Das Baskenland Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts", Diskussion mit dem Autor Ingo Niebel

Promedia Verlag
ISBN 978-3-85371-294-8, 256 S., br., 17,90 Euro; 32.- sFr.

Erpressung, Terror, Autobomben oder „Euskadi Ta Askatasuna“ („Baskenland und Freiheit“) sind die Begriffe, die politisch Interessierte je nach Standpunkt mit der Abk?rzung ETA und dem Baskenland verbinden. Im Norden des spanischen K?nigreichs und im S?den der franz?sischen Republik schwelt Europas l?ngst anhaltender politischer Konflikt.

Nach 30 Jahren parlamentarischer Monarchie ist es noch keiner spanischen Regierung gelungen, das politische Problem mit dem baskischen Norden zu l?sen. Aber der Konflikt ist schon lange nicht mehr regional begrenzt; er bestimmt das Schicksal spanischer Regierungen: 1996 verloren die Sozialisten die Macht wegen der „verschwundenen“ Basken, die ihre Todesschwadron GAL ermordet hatte; 2004 erlitten die Konservativen dasselbe Schicksal, weil sie die ETA der verheerenden Anschl?ge auf die Madrider Vorstadtz?ge bezichtigten, wohlwissend, dass das eine L?ge war. Und die 2007 gescheiterten Verhandlungen mit der ETA h?tten Regierungschef Jos? Luis Rodr?guez Zapatero fast die Wiederwahl gekostet.

2009 wird die ETA den 50. Jahrestag ihrer Gr?ndung begehen, ein Ende ihrer Aktivit?t ist nicht in Sicht. Dazu tr?gt die massive Repression bei: die h?chste Zahl an politischen Gefangenen seit Franco sowie Massenprozesse und Parteiverbote heizen das Klima an. Auch das UN-Menschenrechtskomitee stellte 2008 fest, dass das Vorgehen der spanischen Justiz gegen baskische Medien und zivilgesellschaftliche Organisationen die Meinungs- und Versammlungsfreiheit bedrohe.

Der erste Teil des Buches beschreibt das heutige Baskenland in seiner geographischen, sozialen und wirtschaftlichen Dimension. Er f?hrt in die Geheimnisse des Baskischen ein und skizziert, wie sich Basken im 21. Jahrhundert als solche verstehen. Daran anschlie?end schildert der Autor chronologisch, wie Basken vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart f?r die Anerkennung ihrer nationalen Identit?t, der territorialen Einheit, dem Selbstbestimmungsrecht und einer Verhandlungsl?sung des politischen Konflikts gek?mpft haben. Im letzten Teil analysiert Niebel den aktuellen – nicht erkl?rten – „Ausnahmezustand“. Er stellt die einzelnen Akteure vor und zeigt die Hindernisse auf, die den Weg zu einer Verhandlungsl?sung versperren.

Da die meisten deutschsprachigen Ver?ffentlichungen zum Baskenland entweder veraltet sind oder so gut wie ausschlie?lich auf spanische Quellen zur?ckgreifen, er?ffnet dieses Buch mit seinem Aktualit?tsbezug und dem R?ckgriff auf baskische Quellen die M?glichkeit, den politischen Konflikt von anderer Warte aus betrachten zu k?nnen.

Der Autor:
Ingo Niebel, geboren 1965 in K?ln, ist Historiker und freier Journalist. Er lebt und arbeitet in K?ln und Gernika/Guernica. Seit den 1990er Jahren arbeitet er f?r unterschiedliche baskische Medien, darunter als Europa-Korrespondent f?r die Zeitung „Gara“ sowie f?r die Radiostation „Radio Euskadi“.


   
 
 
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