Aurore Martin wieder frei

Die politische Aktivistin aus dem Nordbaskenland wird heute gegen Zahlung einer Kaution aus dem Madrider Gefängnis Soto del Real entlassen.

In Windeseile verbreitete sich gestern die gute Nachricht, dass Aurore Martin nach 50 Tagen im Gefängnis auf Kaution entlassen wird. Die Batasuna Politikerin wird wegen ihrer legalen politischen Arbeit im französischen Teil des Baskenlands von Spanien als Terroristin verfolgt und wurde per internationalem Haftbefehl gesucht. Gewählte Repräsentanten verschiedenster Parteien im Nordbaskenland hatten lange die Auslieferung der politischen Aktivistin an Spanien verhindert, in einer Nacht- und Nebelaktion war Martin dann im November verhaftet und an die spanische Guardia Civil übergeben worden. In einer zuvor nie gesehenen parteiübergreifenden Einheit hatten Menschen in Ipar Euskal Herria, dem unter französischer Verwaltung stehenden Nordbaskenland, Mitte November auf einer Großdemonstration in Baiona (franz: Bayonne) die Freilassung von Aurore Martin gefordert.

Das spanische Sondergericht Audiencia Nacional verfolgt Aurore Martin wegen “Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung”. Die Partei Batasuna der baskischen linken Unabhängigkeitsbewegung ist in Frankreich legal, in Spanien jedoch seit 2003 verboten. Es hat im Nordbaskenland für große Aufregung gesorgt, dass in Frankreich völlig legale Betätigung in Spanien als “Terrorismus” verfolgt wird. Martins Freilassung auf Kaution begründet der Richter des Sondergerichts denn auch mit dem normalen Leben der als Terroristin Angeklagten. Sie habe schliesslich einen festen Wohnsitz im Nordbaskenland und lebe dort seit vielen Jahren.


Siehe auch: “Blockade durch Paris und Madrid aufbrechen – Unterstützung für baskischen Friedensfahrplan im französischen Baskenland” (vom 18.12.2012) auf der Webseite “Aiete – ein Fahrplan für eine friedliche und demokratische Lösung des Konflikts im Baskenland” weiterlesen >>

Zurück zum Menu