25.02.2012 | Uschi Grandel

“Nachts um 1.30 klingelte es an der Tür. Zwei Polizisten der Guardia Civil fragten nach Iñaki. Er meldete sich völlig ruhig und sie legten ihm sofort Handschellen an. Man konnte am Gesichtsausdruck Iñakis erkennen, dass er völlig überrascht war. Wir dachten zuerst, das wäre ein Scherz.” (Freunde Iñaki Igerategis, die die Verhaftung miterlebt haben.)

Iñaki Igerategi und Inaxio Otaño wurden nach drei Tagen Isolationshaft (Incommunicado-Haft) in den Händen der spanischen Polizei ins Gefängnis überführt. Als Grund hierfür dienten angebliche Selbstbezichtigungen während der Incommunicado-Haft. Als sie nach diesen drei Tagen endlich dem Untersuchungsrichter vorgeführt wurden, zeigtem sie ihm schwere Misshandlungen durch die Polizei an. Sie seien ständig geschlagen worden, durften nicht schlafen, wurden bedroht, unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht.

Die Bezirksversammlung von Gipuzkoa, einer der drei Bezirke der Autonomen Baskischen Gemeinschaft, erklärte zur Nachricht über die Misshandlungen, dass “Folter und Misshandlungen schwere Menschenrechtsverletzungen sind, die verschwinden müssen.” Die baskische Organisation Euskal Memoria schätzt die Zahl der baskischen Folteropfer der letzten fünfzig Jahre auf 10.000.

Augenzeugen berichten von der Verhaftung Igerategis in Tolosa, mitten im Trubel dreier Karnevalstage: “Nachts um 1.30 klingelte es an der Tür. Zwei Polizisten der Guardia Civil fragten nach Iñaki. Er meldete sich völlig ruhig und sie legten ihm sofort Handschellen an. Man konnte am Gesichtsausdruck Iñakis erkennen, dass er völlig überrascht war. Wir dachten zuerst, das wäre ein Scherz und verabschiedeten ihn mit “Nimms nicht so schwer!” Aber dann fragte Iñaki die Polizisten nach den Gründen für die Verhaftung und sie sagten nur, sie würden ihm das zu gegebener Zeit mitteilen.”

In den beiden baskischen Orten Andoin und Tolosa, wo Iñaki Igerategi und Inaxio Otaño leben, gab es Prosteste gegen die Verhaftungen. Das folgende Video zeigt Proteste vor dem Rathaus in Andoain. Im Rathaus wurde zur selben Zeit ein Antrag zur Verurteilung der Verhaftungen diskutiert:

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