10.06.2014 | Uschi Grandel (junge Welt vom 10.6.2014)
2014-06-08 © Jon Urbe Argazki Press Menschenkette von Durango bis Iruñea hier in Ataun

150.000 gehen im Baskenland für das Recht auf Selbstbestimmung auf die Straße. Die Initiative Gure Esku Dago (Es liegt in unserer Hand) hatte die Großaktion organisiert und war von der Resonanz überwältigt. Das ursprüngliche Ziel war, mindestens 50.000 Menschen auf die Straße zu bringen. Foto: ©Jon Urbe, Argazki Press, in Ataun. Weitere Fotos am Ende des Berichts

Es war nicht nur eine einfache Menschenkette, es sah über weite Strecken eher wie ein Demonstrationszug aus, der sich am vergangenen Pfingstsonntag 123 km von Durango am Golf von Bizkaia (Biscaya) bis nach Iruñea (Pamplona) erstreckte. Die Menschenkette verband die Baskische Autonome Gemeinschaft (CAV) mit Nafarroa (Navarra) und damit die beiden baskischen Provinzen unter spanischer Verwaltung. Einhundertfünfzigtausend Menschen waren unterwegs, um mit dieser imposanten Kette das Recht auf politische Selbstbestimmung für das Baskenland einzufordern.

Aufgerufen hatte die Initiative Gure Esku Dago (Es liegt in unserer Hand), die für diese überparteiliche Kampagne ein Jahr lang mit unzähligen lokalen Initiativen für die Teilnahme an der Menschenkette mobilisiert hat. „Wir möchten niemand unterwerfen, lediglich unsere Zukunft gestalten. Einwanderer, Fischer, Arbeitslose, Studenten, Landwirte, Arbeiter, Musiker, Schriftsteller, Rentner und Kinder gemeinsam“, heißt es im Lied, das bekannte baskische Musiker für Gure Esku Dago entworfen haben. Ziel ist eine breite Bürgerbewegung, die aktiv die Zukunft des Baskenlands bestimmt und deren Stärke den Widerstand der spanischen Regierung überwindet. Aus Sicht der Organisatoren ist die Menschenkette ein gelungener Anfang.

Mit Ausnahme der spanischen Rechten waren Vertreter aller Parteien und Gewerkschaften des Baskenlands anwesend, die baskischen Konservativen der PNV und einzelne Mitglieder der baskischen Regionalparteien der spanischen PSOE beteiligten sich jedoch nur als Privatpersonen. Große Solidarität kam von der katalanischen Linken. Auch aus Madrid kam ein positives Signal. Podemos (Wir können), die neue Partei, die aus den Protesten gegen Sozialabbau entstanden war und bei den Europawahlen 8% der Stimmen erhielt, unterstützt die Kampagne von Gure Esku Dago als demokratisches Recht der baskischen Bevölkerung.


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2014-06-08 © Andoni Canellada, Argazki Press Menschenkette von Durango bis Iruñea, hier in Ezkio
2014-06-08 © Jon Urbe, Argazki Press Menschenkette von Durango bis Iruñea, hier in Lazkao.
2014-06-08 © Jon Urbe, Argazki Press Menschenkette von Durango bis Iruñea, hier in Ataun.
2014-06-08 © Klaus Armbrüster Menschenkette von Durango bis Iruñea, hier in Ataun.
2014-06-08 © Klaus Armbrüster Menschenkette von Durango bis Iruñea, hier in Ataun.
2014-06-08 © Klaus Armbrüster Menschenkette von Durango bis Iruñea, hier in Ataun.
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